Seit der Mendix World 2019 war es angekündigt. Es wurde oft verschoben und nun scheint die Zeit endlich gekommen zu sein. Das Mendix DataHub ist da und mit ihm eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten.
In meiner Arbeit mit Mendix habe ich noch keine einzige Anwendung gesehen die ohne Integrationen auskommt. Oft werden Drittsysteme angebunden, immer öfter jedoch auch andere Mendixanwendungen aus dem eigenen Multi-App Umfeld oder der eigenen Microservice Architektur. Hier setzt das DataHub an. Wo man vorher REST, SOAP, ODATA,… Integrationen auf beiden Seiten entwickeln musste bringt nun das DataHub den LowCode Gedanken in den Bereich der Integration.
Mendix DataHub ermöglicht es per Mausklick Daten aus einer Anwendung für andere zur Verfügung zu stellen und genau so einfach Daten aus anderen Anwendungen zu verwenden. Das Potential scheint riesig und wächst exponentiell, je mehr Mendix Anwendungen in einem Unternehmen laufen.
Natürlich wirft all das zunächst Fragen auf. Auf welcher Technik basiert das ganze? Greift eine entfernte Anwendung direkt auf meine Datenbank zu oder wird ein Service wie ODATA, REST,… verwendet? Werden die Daten jedesmal AdHoc abgefragt, werden sie stets synchron gehalten oder ist das gar konfigurierbar? Lassen sich die geteilten Daten durch Sicherheitsrichtlinien einschränken?
Viele dieser Fragen wurden im Rahmen einer Ask Me Anything Session auf der Mendix World beantwortet.
Die Kurzfassung: DataHub basiert auf ODATA. Von DataHub bereitgestellte daten können somit theoretisch auch von nicht Mendix Anwendungen verwendet werden.
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Die reine Existenz eines solchen Services ist auf jeden Fall ein großer Schritt nach vorne für die gesamte Plattform. Nicht nur, aber vor allem im Enterprise Umfeld in dem ein Unternehmen eine Vielzahl von Anwendungen betreibt. Die einzelnen Abteilungen werden in ihrer Software näher zusammen wachsen wenn ihre Daten durch das DataHub anfangen die gleiche Sprache zu sprechen. Daten können schneller bereitgestellt und einfacher konsumiert werden. Das mühsame erarbeiten einer Schnittstellendefinition entfällt und es wird auch für den Citizen Developer möglich Daten aus anderen Anwendungen in seine Anwendung einzubinden.
Einen (wie ich finde) kleinen Wehrmutstropfen hat das ganze allerdings. Es wurde angekündigt, dass das DataHub ein zusätzlicher Service wird für den man eine extra Lizenz erwerben muss um ihn zu nutzen. Das finde ich persönlich etwas schade. Das DataHub scheint momentan in erster Linie eine vereinfachte Variante zu sein ODATA Dienste erstellen und konsumieren zu können. Man hätte es können als Teil der Core Plattform anbieten und damit Mendix insgesamt attraktiver machen. Ich hoffe, dass die Notwendigkeit einer extra Lizensierung keine Kunden abschreckt.
Die Preisgestaltung ist etwas, das noch bekannt gegeben wurde. Ich freue mich sehr auf ein integratives Modell, das sich an alle Kunden von Mendix richtet. DataHub hat definitiv das Potential der nächste große Wurf innerhalb der Mendix Plattform zu sein.